Tierstudie zu den Ursachen von Essanfällen

Ein nicht unerheblicher Anteil von Personen mit Adipositas weist zusätzlich Essanfälle, sogenanntes Binge-Eating auf. Hier werden Innerhalb kürzester Zeit große Mengen meist hochkalorischer Lebensmittel gegessen. Wissenschaftler aus Frankreich und eine Forschergruppe aus den USA haben nun Studien zu Essanfällen bei Tieren durchgeführt, um mehr über die möglichen Ursachen zu erfahren.

In einem in Frankreich durchgeführten Experiment bot man satten und hungrigen Ratten zu bestimmten Fütterungszeiten gewöhnliches Futter oder Futter mit Schokolade (Schoko-Cornflakes) an.

Dabei zeigte sich ein deutlicher Einfluss des süßen Geschmacks auf die Menge der aufgenommenen Nahrung: Alle Tieren, ob satt oder hungrig, bevorzugten das süße Futter. Dabei fraßen die satten Tiere nahezu die gleiche Menge der Süßigkeit, wie die zum Zeitpunkt der Fütterung hungrigen Ratten.

Stress und häufiges Hungern fördern bei Ratten ebenfalls Fressattacken und Gier auf Süßes, berichten Forscher der University of Alabama. In Experimenten verzehrten Ratten, die häufigen Diäten und Stress ausgesetzt waren, nahezu die doppelte Menge an Süßem (Kekse) als ihre Artgenossen. Es zeigte sich jedoch kein Einfluss auf die Aufnahme von normalem Futter. Als Ursache hierfür stellte das Team um Mary Boggiano fest, dass Stress und Hungern das Opioid-System im Gehirn verändern. Süßes bewirke in dieser Konstellation Gieranfälle.

Bogiano, M.M., Chandler, P.C., Viana, J.B., Oswald, K.D., Maldonado, C.R. & Wauford, B.K. (2005). Combined dieting and stress evoke exaggerated responses to opioids in binge-eating rats. Behavioral Neuroscience, 119, 1207-1214.

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