Häufigkeit von Refluxösphagitis bei Patienten mit schwerer Adipositas
Bei der Refluxösophagitis (engl. Gastroesophageal Reflux Disease) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Speiseröhre, die durch den Rückfluss von Magensaft hervorgerufen wird. Personen mit Adipositas weisen die Symptomatik häufiger auf und einige Studien zeigen, das mit zunehmender Adipositas das Risiko an Refluxösophagitis zu erkranken ansteigt. Bei leichterer Symptomatik liegen die konservativen Behandlungsmaßnahmen in der Hochlagerung des Oberkörpers, Alkoholverzicht, Nikotinverzicht und Veränderung des Ess- und Bewegungsverhaltens.
Spanische Wissenschaftler um Vincente Ortiz untersuchten bei Patienten mit schwerer Adipositas (BMI größer als 40 kg/m2 ) die Häufigkeit von Refluxösophagitis, ob Sodbrennen ein guter Prädiktor für Refluxösophagitis darstellt und ob mit ansteigendem BMI die Häufigkeit dieser Erkrankung zunimmt.
An der Untersuchung nahmen insgesamt 158 Personen mit einem durchschnittlichen BMI von 50,1 kg/m2 teil. Das Durchschnittsalter der Versuchsteilnehmer betrug 42,6 Jahre. 78 Prozent der Teilnehmer waren Frauen.
Insgesamt berichteten 46,4 Prozent der Studienteilnehmer Sodbrennen. Refluxösophagitis konnte bei 22,5 Prozent der Teilnehmer diagnostiziert werden. Sodbrennen stellt also einen recht ungenauen Indikator für Refluxösophagitis dar. Um die Hypothese zu testen, dass mit ansteigendem BMI das Erkrankungsrisiko für Refluxösophagitis zunimmt, wurden die Patienten fünf unterschiedlichen Gewichtsklassen zugeordnet und die Häufigkeit der Patienten mit entsprechender Symptomatik ausgezählt und statistisch berechnet. Dabei zeigte sich kein signifikantes Ergebnis. Es konnte also bei Personen mit schwerer Adipositas kein weiterer Zusammenhang zwischen ansteigendem BMI und einem höheren Erkrankungsrisiko für Refluxösophagitis festgestellt werden.
Quelle:
Ortiz, V., Ponce, M., Fernandez, A., Martinez, B., Ponce, J., Garrigues, V. & Ponce, J. (2006). Value of heartburn for diagnosing gastroesophageal reflux disease in severely obese patients. 14 (4). 697-670.