Fleisch, Mehl und Kartoffeln begünstigen Adipositas
Da bislang relativ wenig erforscht ist, welche Ernährungsweisen langfristig die Entwicklung von Übergewicht begünstigen, führten Forscher des Departments of Nutrition in Boston in Kooperation mit der deutschen Krebshilfe eine Studie durch. Sie zogen hierzu Daten der Nurses’ Health Study II heran. Die Nurses‘ Health Study wurde von der Havard School of Public Health in Kooperation mit zwei Kliniken durchgeführt. Hierbei lieferten die Teilnehmerinnen in regelmäßigen Abständen Angaben zu ihrem Ernährungsverhalten in Form von Fragebögen. In die Studie flossen die Daten von 51.670 Probandinnen im Alter von 26 bis 46 Jahren ein.
Anhand der Fragebögen kristallisierten die Forscher zwei dominierende Ernährungsweisen heraus: Eine wies einen hohen Anteil an rotem Fleisch, raffiniertem Mehl, Kartoffeln und Süßem aus und wird als westliche Ernährungsweise bezeichnet; weiterhin dominiert eine Ernährungsweise, bei der sich die Probandinnen vor allem von Früchten und Gemüse, Vollkorn, Fisch und Geflügel ernährten. Die Wissenschaftler untersuchten den Gewichtsverlauf über drei Vergleichszeitpunkte (1991, 1995 und 1999) und verglichen ihn mit der angegebenen Ernährungsweise. Die Forscher stellten dabei fest, dass Frauen, deren Essverhalten stark der westlichen Ernährungsweise entsprach, über den Untersuchungszeitraum deutlich an Gewicht zunahmen. Probandinnen, deren Ernährung sich wenig an dieser Ernährungsweise orientiert, nahmen dagegen weniger zu. Bei den Studienteilnehmerinnen, die ihre Ernährung über den Versuchszeitraum zugunsten der westlichen Ernährungsweise umgestellt hatten, war die höchste Gewichtszunahme zu verzeichnen.
Schulze, MB, Fung, TT, Manson, JE, Willett, WC, Hu, FB. (2006). Dietary patterns and changes in body weight in women. Obesity, 14, 1444-1453.