Fetthaltiges Essen stört Appetitregulation
Der schwedische Wissenschaftler Erlanson-Albertsson von der Universität in Lund weist auf eine gestörte Appetitregulation durch fetthaltiges Essen hin. Die Appetitregulation stellt einen wichtigen Kontrollmechanismus der Energiebilanz dar, der durch das Zusammenspiel von Hunger- und Sättigungssignalen
bestimmt wird. Hungersignale führen zu einer Steigerung des Appetits, Sättigungssignale wirken sich negativ auf den Appetit aus.
Hungersignale werden im Hypothalamus wie auch in den peripheren Organen produziert, wenn sich im Rahmen der Energiebilanzierung eine negative Energiebilanz herausbildet. Insulin und Leptin, die kurz nach der Nahrungsaufnahme gebildet werden, haben wiederum suppressive Effekte auf den Appetit und stellen Sättigungssignale dar. Weitere Sättigungssignale sind Cholecystokinin und Enterostatin, die als Reaktion auf Aktivitäten im Verdauungstrakt gebildet werden. Die Sättigungssignale erhalten ihren Wirkmechanismus, indem sie direkt die Hungersignale unterdrücken. So kommt es zu einer Verminderung des Appetits und zur Beendigung der Nahrungsaufnahme.
Erlanson-Albertson weist nun darauf hin, dass besonders fett- und zuckerhaltiges Essen die komplette Appetitregulation durcheinander bringt. Durch das fetthaltige Essen und auch den Zucker kommt es zu einem übermäßigen Anstieg der Hungersignale, sodass die Sättigungssignale nicht mehr ihre Wirkung entfalten können.
Der beschriebene Mechanismus stellt einen möglichen Baustein in der Ätiologie der Adipositas dar. Der vollständige Artikel von Erlanson-Albertsson ist in der Zeitschrift Basic & Clinical & Pharmacology & Toxicology erschienen.