Appetitzügelnde Wirkung durch Stimulierung von Nervenzellenwachstum
In einer Studie haben Wissenschaftler aus Boston festgestellt, dass Mäuse, die eine Substanz zur Wachstumsstimulation von Nervenzellen injiziert bekamen, in der Folge erheblich an Gewicht verloren. Dies berichtete das Wissenschaftsmagazin „Nature“ in seiner Online-Ausgabe.
Dieser Zusammenhang wurde bereits vor mehreren Jahren entdeckt, als Patienten nach Verabreichung des Medikaments Axokin wiederholt über eine stark appetitzügelnde Wirkung berichtet hatten. Axokin wird zur Stärkung der Muskelkontrolle beim Lou-Gehrig-Syndrom eingesetzt.
Bei der aktuellen Untersuchung injizierte das Team um Jeffrey Mäusen die Substanz CNTF (ziliarer neutrophischer Faktor). CNTF stimuliert das Wachstum von Nervenzellen und ist auch in Axokin enthalten. Gleichzeitig erhielten die Mäuse eine stark kalorienreiche Kost.
Die Tiere verloren unter der Wirkung von CNTF bereits nach kurzer Zeit bis zu 16 Prozent ihres Körpergewichts. Weiterhin wurde beobachtet, dass diese Mäuse fünfmal so viele neue Gehirnzellen im Hypothalamus gebildet hatten als die Tiere in der Vergleichsgruppe. Wissenschaftler hoffen auf eine Nutzung solcher Substanzen in der Adipositastherapie.
Quelle:
www.nature.com