Adipöse Patienten mit Binge Eating normalisieren Essverhalten nach einer Roux-en-Y-Bypass Operation
Unter Binge Eating versteht man Essanfälle, bei denen innerhalb kürzester Zeit große Nahrungsmengen zu sich genommen werden, wobei zusätzlich ein Kontrollverlust vorliegt.
In einer Studie der Fachzeitschrift Obesity Surgery wurde nun untersucht, ob Personen mit Binge Eating im Anschluss an eine Roux-en-Y-Bypassoperation Veränderungen in ihrem auffälligen Essverhalten zeigen. Hierfür untersuchten amerikanische Wissenschaftler um Bocchieri-Ricciardi 72 Patienten mit Hilfe von Fragebögen zum Essverhalten, die sich zwischen Oktober 1998 und September 2001 an der Universität von Chicago dem Eingriff unterzogen. Insgesamt 24 der 72 Patienten wiesen Binge Eating auf. Das Durchschnittsalter aller Studienteilnehmer betrug 41,2 Jahre und der präoperative BMI betrug 54 kg/m2 .
Insgesamt zeigten sich positive Effekte auf das Essverhalten der Patienten mit Binge Eating. Diese unterschieden sich in ihrem Essverhalten 18 Monate nach Operation nicht von den Patienten, die sich dem Eingriff unterzogen, jedoch nicht als Binge Eaters klassifiziert wurden. Weiterhin zeigten sie dieselben Gewichtsverluste wie die Personen, die kein Binge Eating aufwiesen. Im Durchschnitt reduzierten die Patienten ihren BMI von 54 kg/m2 auf 35,3 kg/m2.
Quelle:
Bocchiery-Ricciardi, LE., Chen, EY, Chen, EY, Munoz, D., Fischer, S., Dymek-Valentine, M., Alverdy, JC, le Grange, D. (2006). Pre-surgery binge eating status: effect on eating behavior and weight outcome after gastric bypass. Obesity surgery. (16) 1198-1204.